Das Thema BARF Katzenernährung. In der Vergangenheit gab es wenige Informationen über naturgemäße und den Bedürfnissen der Katze entsprechende Ernährung in deutscher Sprache. Daher beschlossen wir, unsere Kenntnisse und Erfahrungen zusammenzufassen. Unsere Webseite soll dazu anregen, darüber nachzudenken, wie wir unsere Katzen gesund, naturnah und artgemäß ernähren können. Sie enthält Informationen über die Nahrungsansprüche der Katze, die verschiedenen Fütterungsmöglichkeiten einschließlich Fertigfutter und Hinweise, wie eine gesunde Rohfütterung aussehen kann. Der Text erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und erspart dem Katzenbesitzer weder die Eigenverantwortung noch die Notwendigkeit, sich das Wissen selbst anzueignen, welches unbedingt notwendig ist, um die Katze gesund und ausgewogen mit Rohfutter (BARF = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) zu ernähren.
Wer das erste Mal unsere Ernährungsseite besucht, dem empfehlen wir, die einzelnen Seiten der Reihenfolge nach zu lesen. Am Ende jeder Seite folgt ein Link zum nächsten Kapitel. Es besteht auch die Möglichkeit, sich den Text ausdrucken zu lassen und in Ruhe offline zu lesen.
Warum Rohfütterung Barf Katzenernährung?
Vor über 30 Jahren fütterten wir die erste Rohkost in Form von Eintagsküken und ab und zu Rindergulasch an unsere Katzen, weil viele Züchter das so machten. Die Begriffe „BARF“ und „barfen“ gab es damals übrigens noch gar nicht. Bald fingen wir jedoch an, uns Gedanken über Katzenfutter zu machen und uns Fragen zu stellen, die heutzutage aktueller sind denn je. Die Antworten auf diese Fragen überzeugen uns nach wie vor, dass eine naturgemäße Art der Katzenernährung gesünder ist. Nach und nach stellten wir unsere Katzen komplett auf Rohfutter um und haben es bis heute keinen Tag bereut.
Würden wir uns ausschließlich von Cornflakes und aus Konserven ernähren, angereichert mit künstlichen Vitaminen, weil Ernährungsexperten behaupten, das sei die gesündeste und ausgewogenste Kost?
Trotz aller Beteuerungen der Experten hätten wir sicher Zweifel, ob diese Kost nicht zu einseitig und ungesund ist. Wahrscheinlich würden wir das auch keine drei Tage durchhalten, weil wir Heißhunger auf etwas anderes bekämen, wie zum Beispiel frisches Obst oder Gemüse. Warum tun dann so viele Katzenbesitzer ihrem Liebling das an, in dem sie sich selbst mit frischer und abwechslungsreicher Kost ernähren und ihrer Katze möglicherweise ein Leben lang das gleiche Trockenfutter vorsetzen?
Wie kommt es, dass die ursprüngliche Nahrung der Katze und Fertigfutter so verschieden sind?
Weil die Futterhersteller nicht versuchen, die optimale Kost für Katzen zu produzieren – das wäre zu teuer. Der Anteil an hochwertigen Proteinen in den Beutetieren der Katze ist so gut wie immer viel höher als in Fertignahrung. Vor allem in Trockenfutter sind sehr viele Kohlenhydrate in Form von Getreide enthalten – ein billiger Kalorienlieferant, der den Platz von tierischem Eiweiß einnimmt. Die Hersteller testen in ihren Laboren auch mit Tierversuchen, wie hoch die Minimalanforderungen an das Futter sind, ohne dass sich bei der Katze in einem bestimmten Zeitraum Mangelerscheinungen oder Krankheitsanzeichen zeigen. Das Produkt soll möglichst kostengünstig herzustellen sein und für die Käufer annehmbar aussehen und riechen. Ein Großteil des Geldes wird in Verkaufsstrategien und Werbung investiert anstatt in die Qualität des Futters. Auch wenn gesagt wird, dass Fertigfutter ausgewogen und gesund sei, zeigen sich die Spätfolgen einer jahrelangen Fütterung im “Feldversuch”, an dem die meisten Katzenbesitzer teilnehmen, in dem sie das angepriesene Futter kaufen.
Warum gibt es so viele unterschiedliche Katzenfuttersorten, angefangen von Adult, Kitten, Senior, Hair&Skin, Sensitive, Hairball, Light, Less Active, In- und Outdoor, Oral Care oder wie sie alle heißen, obwohl alle Katzen in der Natur das gleiche fressen, egal wie alt sie sind und welchen Anforderungen sie ausgesetzt sind?
In der Natur gleicht die Katze alle Beanspruchungen aus, in dem sie vom gleichen Futter, nämlich Beutetieren, weniger oder eben mehr frisst. Dies ist mit Fertigfutter nicht möglich, da das Standardprodukt aller Hersteller, das Futter für Erwachsene, diesen Ansprüchen, wie zum Beispiel Wachstum junger Katzen, nicht gerecht wird. Durch die Gabe von kommerziellem Futter zeigen sich im Alter oft Probleme wie Übergewicht oder Nierenkrankheiten. Die Hersteller versuchen mit neuen Produkten/Sorten diese Probleme, die sie selbst verursacht haben, zu kompensieren und verdienen noch mehr Geld damit.
Wieso werden ältere Tiere übergewichtig, während junge, unter Beanspruchung stehende Deckkater oder säugende Katzen dürr werden?
Da Fertigfutter zwar den Kalorienbedarf deckt, aber nicht den Bedarf an hochwertigen tierischen Anteilen, Enzymen und natürlichen Vitaminen, entsteht ein Mangel, den die Katze mit einer gesteigerten Futteraufnahme auszugleichen versucht, weil der Körper ihr sagt, dass die Bedürfnisse nicht befriedigt sind. Das hat natürlich eine höhere Aufnahme der “leeren” Kalorien zur Folge, die im Körper in Fett umgesetzt und gespeichert werden. Man denke an die Cornflakes oder die Vorstellung, sich nur von Schokolade zu ernähren, unser Körper würde uns auch sagen, dass etwas fehlt. Mit Rohfutter ernährte Katzen werden auch im Alter selten fett. Unter Beanspruchung wie Trächtigkeit oder Laktation zeigt sich, dass Fertigfutter nicht im Stande ist, genug essentielle Nährstoffe bereit zu stellen, da säugende Katzen nicht in der Lage sind, soviel Futter aufzunehmen und zu verarbeiten. Man hat sich schon so daran gewöhnt, dass es als normal angesehen wird, dass Katzen während der Aufzucht ihrer Jungtiere abmagern. Das ist keineswegs normal und natürlich. Mit ausgewogener Rohkost ernährte Mutterkatzen werden nicht klapprig und haben sehr viel Milch.
Wie kommt es, dass so viele Katzen an Fellproblemen, Verdauungsschwierigkeiten, Zahnstein, entzündetem Zahnfleisch, Futterunverträglichkeiten oder Allergien leiden?
Um gesund zu bleiben, ein schönes Fell und einen festen muskulösen Körperbau zu entwickeln, braucht die Katze hochwertige Nahrungsbestandteile, u. a. hochverdauliche Proteine, essentielle Fettsäuren und natürliche Vitamine und Mineralien in der richtigen Zusammensetzung. Unserer Meinung nach ist Fertigfutter zu minderwertig, um diese Bedürfnisse zu erfüllen. Es ist aus vielen Einzelbausteinen zusammengesetzt, zu denen Dinge wie Getreide, Fasern oder künstliche Zusätze gehören, die nicht der Nahrung der Katze in der Natur entsprechen, Unverträglichkeiten und Allergien sind die Folge. Eines der häufigsten Phänomene in letzter Zeit sind entzündliche Darmerkrankungen (IBD/Inflammatory Bowel Disease), welche sich unter anderem in chronischen Durchfällen und Erbrechen zeigen und lebensverkürzend auswirken können. Meistens wird nicht die Ursache behandelt, sondern nur das Symptom, in dem die betroffenen Katzen für den Rest ihres Lebens eine sehr teure, beim Tierarzt erhältliche Ausschlussdiät bekommen oder sogar mit Kortison behandelt werden. Dass Trockenfutter nicht gegen Zahn- und Zahnfleischprobleme hilft, hat sich vielleicht schon herumgesprochen, sonst würden nicht so viele Katzen darunter leiden, obwohl sie regelmäßig Trockenfutter zu sich nehmen, und die Hersteller würden keine extra Produkte wie das so genannte Oral Care entwickeln.
Warum bekommen so viele Katzen Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, Pankreatitis, Leberstörungen oder Harnwegs- und Nierenerkrankungen?
Dies hat hauptsächlich zwei Gründe: Fertigfutter enthält viele schwer verdauliche oder von der Katze nicht verwertbare Inhaltsstoffe, die vom Körper verarbeitet werden müssen, wobei viele Abfallprodukte anfallen. Insbesondere der meist hohe Getreideanteil stellt für den Stoffwechsel und Verdauungsapparat der Katze, die ein Karnivore mit sehr speziellen Nahrungsansprüchen ist, ein großes Problem dar. Auch wenn es die Hersteller und Verkäufer immer wieder abstreiten: Studien zeigen, dass Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden, nicht genug trinken. Das bedeutet eine ständige leichte Dehydration des Körpers sowie eine Verminderung und Konzentration des Harns, was die Nieren und Harnwege belastet.
Warum empfehlen Tierärzte Fertigfutter, obwohl sie täglich mit diesen Katzenkrankheiten konfrontiert werden?
Tierärzte erhalten keine umfassende Ausbildung in Katzenernährung. Die Informationen, die sie erhalten, kommen oftmals von der Futtermittelindustrie, zum Beispiel Lehrgänge, die von Fertigfutterherstellern abgehalten werden und auf deren eigenen Prinzipien und Studien aufbauen. Die meisten Tierärzte haben darüber hinaus keine Zeit, sich spezielles Wissen über die Ernährung von Katzen anzueignen. Daher ist es am einfachsten für sie, Fertigfutter zu empfehlen, zumal sie es häufig selbst verkaufen und Geld damit verdienen. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt, wie meistens in der Humanmedizin auch, in der Behandlung von Krankheiten. Die Prophylaxe beschränkt sich vorwiegend auf die teuren Impfungen. Trotzdem gibt es in letzter Zeit immer mehr Tierärzte, die sich mit dem Thema beschäftigen und eine ausgewogene Rohkost empfehlen.
Wie kommt es, dass mittlerweile Katzen ab 7 Jahre von der Futtermittelindustrie als Senioren eingestuft werden, obgleich Katzen über 20 Jahre alt werden können?
Oft zeigen sich bei Katzen in diesem Alter, manchmal sogar schon früher, die Folgen der falschen Ernährung wie Übergewicht und Schäden an den Organen. Diese Probleme werden von Tierärzten und Futterherstellern als normal und altersbedingt hingestellt. Natürlich spielt der Werbeeffekt auch eine Rolle, da man ein teures Futter für “Senioren” oder ein “Light-Futter” zur Gewichtsreduktion verkaufen kann. Leider enthält dieses Futter noch weniger Eiweiß und noch größere Mengen an Getreide und Fasern, was für den Organismus der älteren Katze eine noch größere Belastung ist als das normale Futter.
Warum bekommen Kleinwildkatzen in Zoos nach wie vor kein Fertigfutter, sondern frische, Barf Katzenernährung, rohe Kost?
Weil Zoologen mittlerweile festgestellt haben, dass man Wildkatzen nicht mit Fertigfutter ernähren kann, ohne dass die Tiere krank werden oder sogar sterben. Dass unsere Hauskatzen als domestiziert gelten, spielt hierbei keine Rolle, denn die Organe, der Stoffwechsel und der Verdauungstrakt haben sich durch die Domestikation nicht verändert.